2. Tag (Fr): Residenzstadt Bayreuth und Cavallis Pompeo Magno
Nach ihrem Umzug von Kulmbach nach Bayreuth nannten sich die Markgrafen aus dem Hause Hohenzollern nach ihrer neuen Residenzstadt Brandenburg-Bayreuth. Unter Friedrich III. und seiner Gemahlin Wilhelmine entwickelte sich die fränkische Kleinstadt zum vielbewunderten Musenhof. Das Alte und das Neue Schloss, der Hofgarten, prächtige Brunnen, die Friedrichstrasse mit einer Reihe von Palaisbauten und vor allem das Markgräfliche Opernhaus zeugen bis heute von dieser kurzen aber glanzvollen Zeit. Neben der gotischen Stadtkirche und der barocken Hofkirche bewundern wir bei unserem Rundgang die markgräflichen Paraderäume im Neuen Schloss sowie das Italienische Schlösschen. Nach dem gemeinsamen Mittagessen bleibt Musse für einen Spaziergang durch den Hofgarten oder einen Besuch von Richard Wagners Wohnhaus, der "Villa Wahnfried". Am Abend wird es festlich, wenn sich die Türen des markgräflichen Opernhauses für uns öffnen. Auf dem Programm steht Francesco Cavallis fulminantes Verwirr- und Intrigenspiel Pompeo Magno. 1666 am venezianischen Teatro San Salvatore uraufgeführt, stellt das Werk einen Höhepunkt aus der Frühgeschichte der Oper dar, indem es alle Elemente der damaligen Musiktheaterkunst meisterhaft zu einem facettenreichen Drama verwebt. Tragisches steht neben Komischem, tiefe Emotionen wechseln sich mit launigen Grotesken ab. Max Emanuel Cencic - er übernimmt auch die Hauptrolle - setzt dieses figuren- und farbenreiche Spiel aus der fröhlich-trunkenen Zeit des Karnevals und der Commedia dell’arte fantasie- und temporeich in Szene, wobei ihm mit dem hochkarätigen Sängerensemble sowie mit der Cappella Mediterranea unter Leonardo García-Alarcón ein Team von Spezialisten der Musik des italienischen Seicento zur Seite steht.