Dauer

4 Reisetage

Reiseleitung

Katja Jaeckel
Katja Jaeckel

Händels Oper "Giulio Cesare in Egitto" müsste eigentlich "Kleopatra" heissen. Denn sie ist die starke Figur in der Oper, die die Fäden der Handlung spinnt und in der Hand hält. Händels Kleopatra beherrscht die Kunst der Diplomatie, der Verkleidung und nicht zuletzt der Verführung. So schafft sie es, Caesar für ihre politischen Ziele einzuspannen und ihren Bruder Ptolemäus aus dem Weg zu räumen, um selbst Herrscherin über Ägypten zu werden. Während Caesar, der männliche Protagonist, musikalisch eher einfarbig gezeichnet ist, schreibt Händel einige seiner schönsten Arien für die Rolle der prima donna. Ein ganzes Kaleidoskop von Affekten - von erotischer Koketterie bis zum tragischen Liebeskummer - ist zu hören. Kleopatra ist unzweifelhaft eine der schillerndsten Frauengestalten der Opernliteratur.

Leistungen

  • Fahrt im bequemen Reisebus ab Zürich und Basel
  • 3 Übernachtungen mit Frühstück in gehobener Hotelklasse
  • 4 Mittag- bzw. Abendessen
  • 1 Ticket für Opernaufführung in bester Kategorie
  • Eintritte und Führungen lt. Programm
  • Reiseliteratur
  • Mindestteilnehmerzahl: 12 / maximal 22

Preis pro Person im Doppelzimmer:
CHF 1720
Preis pro Person im Einzelzimmer:
CHF 1950

Reiserücktritts-Versicherung (fakultativ):
ab CHF 49

Es war eine römisch-ägyptische amour fou, die Weltgeschichte schrieb: Caesar und Kleopatra sind unbestritten das berühmteste Liebespaar der Antike, omnipräsent in Kunst, Musik, Literatur und Film. 48 v. Chr. reiste Caesar nach Ägypten, wo ihm ein Teppich ausgerollt wurde, dem die junge, kluge Kleopatra entstieg. Es folgen Liebe, gegenseitige Abhängigkeit, Mord und bald der Untergang der Römischen Republik, das Ende des Ptolemäerreichs und der Aufstieg des ersten römischen Kaisers Augustus. Gleich zwei grosse Ausstellungen widmen sich dieser epochalen Umbruchszeit. Caesar und Kleopatra im Historischen Museum der Pfalz Speyer nähert sich den beiden Protagonisten auf vielfältige Weise. Das ebenso für seine fundierten kulturhistorischen Ausstellungen berühmte Reiss-Engelhorn-Museum Mannheim macht in der Ausstellung Ägypten – Land der Unsterblichkeit deutlich, wie stark der Zauber des Landes am Nil war, dem auch Caesar erlag. Verführung, Macht und Intrigen - das interessierte auch Georg Friedrich Händel an dem Stoff, den er zu einer seiner besten Opern, Giulio Cesare in Egitto, formte. Im bezaubernden Rokokotheater des Schwetzinger Schlosses erleben wir diesen Höhepunkt der barocken Opernliteratur. Doch der geschichtsträchtige Boden der Kurpfalz hat noch einiges mehr zu bieten, wie wir uns bei Streifzügen durch die römische, jüdische und salische Geschichte überzeugen können.

1. Tag (Di): Ins römische, jüdische, salische Speyer

Fahrt im bequemen Reisebus von Zürich und Basel nach Speyer. Nach der Mittagspause stimmen wir uns im Historischen Museum der Pfalz mit der kulturhistorischen Sonderschau Caesar und Kleopatra in das Thema unserer Reise ein. Die Ausstellung erzählt auf Basis historischer Fakten, archäologischer Funde, klassischer Kunstwerke und neuester Rekonstruktionen nicht nur die Lebensgeschichten von Kleopatra VII. und Caesar, sondern widmet sich auch dem politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Wandel dieser entscheidenden Ära. Ein Spaziergang durch das schöne Speyer führt uns auch zum Judenhof mit der ältesten erhaltenen Mikwe Mitteleuropas. Gemeinsames Abendessen mit pfälzischen Spezialitäten in der Hausbrauerei unseres stilvollen, am geschichtsträchtigen Ort im Schatten der mächtigen Domtürme gelegenen Hotels.

2. Tag (Mi): Kurpfälzische Gartenlust und Händels Giulio Cesare in Schwetzingen

Aus einer Wasserburg entstand im 18. Jh. die Sommerresidenz der Kurfürsten von der Pfalz in Schwetzingen, deren Gärten perspektivisch ideal eingebettet wurden zwischen Pfälzer Wald und Odenwald. Aussergewöhnlich ist die Verbindung barocker Strenge nach französischem Vorbild und der aus England rührenden Idee einer lockeren Parklandschaft. Nach der Besichtigung des Schlosses schlendern wir durch den berühmten Garten, der voller Überraschungen steckt: ein ganzes Panoptikum mit Gartenmoschee, Badhaus, "Ende der Welt", Naturtheater, chinesischer Brücke und römischen Kunstruinen! Nach einem gemeinsamen Mittagessen im Schlossgartenrestaurant und einer Ruhepause im Hotel kehren wir am späten Nachmittag zurück nach Schwetzingen, um im herrlichen Rokokotheater Händels Giulio Cesare in Egitto zu erleben, eine Aufführung des Staatstheaters Mannheim.

3. Tag (Do): Eine Reise nach Ägypten und nach Rom in der Kurpfalz

Die Anfänge der Sammlung von Aegyptiaca in Mannheim reichen in das 17. Jh. zurück, als Mannheim zur neuen Residenz der Kurfürsten von der Pfalz wurde. Im Reiss-Engelhorn-Museum tauchen wir in der grossen Ausstellung Ägypten – Land der Unsterblichkeit in 4000 Jahre Hochkultur am Nil ein. Im Mittelpunkt stehen das Alltagsleben, die Stellung des Pharaos und seines Beamtenstaates, der aufwändige Totenkult und die weitverzweigte Götterwelt. Die Präsentation spannt den Bogen von den Anfängen im 4. Jahrtausend v. Chr. über das Alte, Mittlere und das Neue Reich, die ptolemäisch-römische Epoche bis zur Spätantike, die im 7. Jh. n. Chr. endete. Zu Mittag zieht es uns ins malerische Ladenburg, das ein geschlossenes Stadtbild aus dem Mittelalter mit Adelshöfen und Fachwerkbauten aufweist. Nach der Mittagspause widmen wir uns im Lobdengau-Museum der reichen Vergangenheit Ladenburgs, das die Römer zum grössten Reiterkastell am Oberrhein und später zu einem Verwaltungszentrum ausbauten. Rückkehr nach Speyer und Abendessen im romantischen Ratskeller.

4. Tag (Fr): Vale, pulcherrimum Palatinatum – Lebwohl, Du schöne Pfalz!

Bevor wir Speyer verlassen, erkunden wir natürlich den Kaiserdom, ein Unesco-Welterbe und eines der bedeutendsten und für ganz Europa stilbildenden romanischen Bauwerke. Dann geht es westwärts in die Pfalz, nach Neustadt an der Weinstraße. Die Altstadt mit ihren bezaubernden mittelalterlichen Gassen und dem historischen Marktplatz hat den größten Fachwerkhausbestand in der Pfalz. Das nachhaltigste und köstlichste Erbe der Römer in dieser Region aber ist der Wein, weshalb wir uns mit einem Spezialitätenessen mit Weindegustation von diesem schönen Fleckchen Erde verabschieden wollen. Am Nachmittag Rückreise in die Schweiz, Ankunft in Zürich am frühen Abend.