Sie standen im Zentrum fürstlicher Repräsentation und sind bis heute kleine Paradiese, in denen Kunst und Natur aufs Schönste verschmelzen: die nordbadischen Schlösser von Schwetzingen und Heidelberg. Im zauberhaften Rokoko-Theater und den Sälen des Schlosses finden alljährlich die Schwetzinger Festspiele, eines der renommiertesten Musikfestivals Europas, statt. Hochgenuss versprechen die Opernaufführung von Henry Purcells King Arthur und zwei Kammerkonzerte. Daneben ist es die Gartenkunst, der wir uns auf dieser kurzen, aber vielfältigen Reise widmen wollen. Ein Abstecher führt uns in die Kaiserstadt Speyer mit ihrem imposanten romanischen Dom. Diese Reise „in tempo comodo“ richtet sich an alle, die mit viel Musse reisen möchten.
Fahrt im bequemen Reisebus von Zürich und Basel nach Schwetzingen. Kurz vor unserem Ziel machen wir Halt in Speyer. Der Dom, ein Unesco-Welterbe, ist eines der bedeutendsten und für ganz Europa stilbildenden romanischen Bauwerke. Nach der Besichtigung gemeinsames Mittagessen mit Pfälzer Spezialitäten. In Schwetzingen angekommen und in unserem Hotel direkt am Schloss eingecheckt, widmen wir uns am Abend der Kammermusik im Mozartsaal. Tabea Zimmermann, eine der weltweit besten Bratscherinnen, gestaltet mit Musiker-Freunden diesen Abend mit Werken von Debussy und Beethoven.
Aus einer Wasserburg entstand im 18. Jh. die Sommerresidenz der Kurfürsten von der Pfalz, deren Garten perspektivisch ideal eingebettet wurde zwischen Pfälzer Wald und Odenwald. Aussergewöhnlich ist die Verbindung barocker Strenge nach französischem Vorbild und der aus England rührenden Idee einer lockeren Parklandschaft. Wir besichtigen das Hauptgebäude des Schlosskomplexes. Als Lustschloss konzipiert, erzählt es von den Sommerfreuden der Hofgesellschaft inmitten einer exquisiten Innenausstattung. Danach erkunden wir den französischen Teil des Gartens, der mit seinen kunstvollen Parterres, seinen Wasserspielen sowie den Bosketten verzaubert und immer wieder zum Verweilen einlädt. Das gemeinsame Mittagessen nehmen wir am Markt ein. Schwetzinger Spargel ist eine Delikatesse, die wir schon bei unseren Mahlzeiten gekostet haben und deren Verkauf auf dem Markt zelebriert wird – vielleicht nehmen Sie ein Pfund davon mit nach Hause? Der Abend gehört den Virtuosen der Zukunft. Der ARD-Musikwettbewerb ist einer der international angesehensten Wettbewerbe. Wir hören ein Konzert mit den Preisträgern in den Fächern Viola, Kontrabass und Klaviertrio – auch Schuberts wunderbares Forellenquintett steht auf dem Programm.
Wir sind im Wonnemonat Mai, die Bäume stehen in voller Blüte, und die Frühlingsblumen setzen farbige Akzente. Bei einem gemächlichen Spaziergang durch den englischen Teil des Schlossgartens machen wir überraschende Entdeckungen: Moschee, Badhaus, das "Ende der Welt", Naturtheater, römische Kunstruinen und andere „Follies“ der britischen Gartenkunst erfreuen das Auge. Gemeinsames Mittagessen im Schlossrestaurant. Geniessen Sie am freien Nachmittag das bunte Treiben in der kleinen Residenzstadt. Nach einer Einführung am Nachmittag versetzt uns auch der Abend nach England. Im herrlichen Rokoko-Theater erleben wir eine Aufführung von Henry Purcells King Arthur, eine semi-opera - also halb Oper, halb Schauspiel - über den mythischen König Artus. Es musizieren die Akademie für Alte Musik Berlin und der RIAS Kammerchor, zwei Spitzenensembles der Alten Musik.
Das alte Herz der Kurpfalz – in den verwinkelten Gassen der Neckarstadt schlägt es noch! Die Bergbahn bringt uns zur weltberühmten Schlossruine, die bis zur Zerstörung durch die Truppen Ludwigs XIV. Residenz der Kurfürsten von der Pfalz war. Der Renaissance-Schlossgarten Hortus Palatinus galt als achtes Weltwunder – heute zeugt er von der Ruinenromantik, die in der Gedichtsammlung Des Knaben Wunderhorn ihren Widerhall findet. Bei einem gemeinsamen Mittagsimbiss lassen wir unsere Reise Revue passieren mit dem Trinkspruch Fröhlich Pfalz, Gott erhalt’s! Ankunft in Basel und Zürich am frühen Abend.
