3. Tag (Di): Museum Frieder Burda und Wagners Lohengrin
Das Museum Frieder Burda ist eine Institution der deutschen Kunstlandschaft. In dem lichtdurchfluteten Gebäude des Architekten Richard Meier sehen wir die aktuelle Einzelausstellung Wettstreit mit der Wirklichkeit - 60 Jahre Fotorealismus. Thema ist hier die seit der Antike gestellte Frage: Wie genau soll die Malerei die Wirklichkeit wiedergeben? Als Reaktion auf den Abstrakten Expressionismus wandten sich Künstler wie Richard Estes, Audrey Flack und Ron Kleemann einer gegenständlichen Malerei zu, die in ihrer Präzision und Bildgewalt mit dem Medium der Fotografie konkurrieren sollte. Anhand von über 70 ausgewählten Meisterwerken beleuchtet die Ausstellung die Entwicklung der auch als Hyperrealismus bekannten Kunstströmung von den 1960er Jahren bis heute. Nach einem Spaziergang über die berühmte Lichtentaler Allee entlang des Flüsschens Oos kehren wir zum gemeinsamen Mittagessen in einem französischen Gourmetrestaurant ein. Grosse Oper dann am Abend: Wenn sich der Saal verdunkelt und die vielfach geteilten Violinen in höchsten Sphären zu singen beginnen, sind wir plötzlich in einer anderen Welt, im märchenhaften Brabant des Mittelalters. Der Gralsritter Lohengrin machte schon manchen jungen Hörer zum Wagnerianer, so auch Thomas Mann: „Ich erinnere mich, wie ich als Schüler wiederholt im Lübecker Stadttheater den Lohengrin hörte. Es ist ein herrliches Stück, der Gipfel der Romantik.“ Später sprach Thomas Mann auch von der „blau-silbernen Schönheit“ der Musik, die ihn sein Leben lang fasziniert hat. Wir dürfen gespannt sein, wie die Dirigentin Joana Mallwitz die Partitur mit dem Mahler Chamber Orchestra zum Leuchten bringt. Die Titelpartie singt Piotr Beczała, die Rolle der Elsa Rachel Willis-Sørensen. Regie führt Johannes Erath – in welcher Form wird er wohl den berühmten Schwan auf die Bühne bringen?