Dauer

7 Reisetage

Reiseleitung

Timo Goldmann
Timo Goldmann

Die wahre Bedeutung und Schönheit Ravennas, dieser letzten Hauptstadt des weströmischen Reiches, lässt sich - wie ich finde - erst durch einen längeren Aufenthalt wirklich erfassen. Die Fülle an aussergewöhnlichen Bau- und Kunstwerken in einem heute eher kleinstädtischen Umfeld, die Weite des Po-Deltas und nicht zuletzt die zuvorkommenden Bewohner Ravennas hinterlassen tiefe und nachhaltige Eindrücke.

Leistungen

  • Fahrt im bequemen Reisebus ab Zürich und Luzern
  • 6 Übernachtungen mit Frühstück in gutem Mittelklassehotel
  • 6 Mittag- bzw. Abendessen
  • Ausflüge, Eintritte und Führungen lt. Programm
  • Reiseliteratur
     
  • Mindestteilnehmerzahl: 16 / maximal 25


Preis pro Person im Doppelzimmer:
CHF 2380
Preis pro Person im Einzelzimmer:
CHF 2640

Reiserücktritts-Versicherung
(fakultativ): ab CHF 66

Unvergleichlich ist der Charakter von Ravenna: Die heute eher beschauliche Kleinstadt war nacheinander Hauptstadt Westroms, Residenz des Ostgotenkönigs und schliesslich Verwaltungszentrum des byzantinischen Exarchats. Doch anders als in Rom erinnern keine imposanten Ruinen an vergangene Grösse. Allein die ungeheuren Ausmasse der Kirchen, noch mehr aber der Glanz der einzigartigen Mosaiken, zeugen von Ravennas einstiger Bedeutung und machen die Stadt zu einem der faszinierendsten Reiseziele abendländischer Kultur. Ergänzt wird unser Aufenthalt in Ravenna durch einen Besuch in Ferrara, der bezaubernden Residenzstadt der Este-Herzöge. Eine Landpartie führt uns in die reizvolle Lagunenlandschaft des Po-Deltas, wo wir die Abtei von Pomposa und das von Kanälen durchzogene Städtchen Comacchio erkunden. In Pavia, der Krönungsstadt der Langobarden, begegnen wir am Anreisetag dem Kirchenvater Augustinus und dem "letzten Römer" Boethius, dessen tragischer Tod einen Schatten auf die Herrschaft Theoderichs wirft. Im Dom von Monza sehen am wir Rückreisetag die "Eiserne Krone" Italiens und einen märchenhaft anmutenden Freskenzyklus zum Leben der Langobardenkönigin Theodelinde.

1. Tag (So): Anreise nach Ravenna

Fahrt im bequemen Reisebus von Zürich und Luzern nach Ravenna mit Halt in Pavia. Nach der Mittagspause besichtigen wir die kleine Kirche San Pietro in Ciel d’Oro. Im Innern befinden sich die Grabstätten des lateinischen Kirchenvaters Augustinus von Hippo und des bedeutenden römischen Gelehrten Severinus Boethius, der vor seinem gewaltsamen Tod am Hofe des Ostgotenkönigs Theoderich als Berater gewirkt hatte. In Ravenna führt uns ein erster Spaziergang zur Piazza del Popolo, wo die beiden mit Statuen geschmückten Säulen vor dem Palazzo Comunale an die Jahrhunderte währende Zugehörigkeit Ravennas zur Republik Venedig erinnern. 6 Übernachtungen und Abendessen in Ravenna.

2. Tag (Mo): Ravenna - Hauptstadt Westroms

Mit der ursprünglich von der Kaiserin Galla Placidia errichteten Kirche San Giovanni Evangelista sehen Sie das Urbild einer ravennatischen Basilika. Ein Besuch des mit Mosaiken reich geschmückten Mausoleums der Galla Placidia und der byzantinischen Kirche San Vitale mit der Darstellung des Kaiserpaares Justinian und Theodora gehört zu den grossen Kunsterlebnissen Europas. Während der frühchristliche Dom einem barocken Neubau weichen musste, blieb das Baptisterium der Orthodoxen mit seinen kostbaren Mosaiken und Stuckaturen aus der Mitte des 5. Jahrhunderts erhalten.

3. Tag (Di): Ravenna und Theoderich der Grosse

Da der Ostgotenkönig Theoderich Arianer war, baute er für die Christen seines Bekenntnisses, die das Dogma der Trinität ablehnten, eine eigene Kathedrale mit dazugehörigem Baptisterium. Das Kuppelmosaik in der Taufkirche der Arianer zeigt grosse stilistische Unterschiede gegenüber den Mosaiken in den Kirchen der orthodoxen Christengemeinde. Schönster Kirchenbau Theoderichs ist aber Sant’ Apollinare Nuovo. Die gesamten Hochschiffwände sind mit Mosaikbildern auf goldenem Grund dekoriert. Ein die Zeiten überdauerndes Monument ist das aus weissem Kalkstein errichtete Mausoleum des Königs.

4. Tag (Mi): Ferrara - Herzogsstadt der Renaissance

Heute unternehmen wir eine Zeitreise in die Renaissance. In ihrer Residenzstadt Ferrara schuf die Familie Este eine in ganz Europa bestaunte, überfeinerte höfische Kultur. Das machtvolle Castello Estense steht gleich einem Denkmal ihrer einstigen Macht im Zentrum der Stadt. Im Palazzo dei Diamanti erhalten wir einen Eindruck vom aussergewöhnlichen Stil der Malerschule von Ferrara, und im Palazzo Schifanoia bewundern wir einen der schönsten Freskenzyklen der italienischen Frührenaissance. Bemerkenswerte romanische Bildwerke blieben an der monumentalen Domfassade und im benachbarten Diözesan-Museum erhalten.

5. Tag (Do): Byzantinisches Ravenna

Heute widmen wir uns den unter der Regierung des byzantinischen Kaisers Justinian und seiner Nachfolger errichteten Bauwerken Ravennas. Noch einmal erleben wir die herrlichen Mosaiken in der auch architektonisch sehr bedeutenden Rundkirche San Vitale. Die Hauptattraktion des Erzbischöflichen Museums ist der mit einzigartigen Elfenbeinreliefs verzierte Thron des Bischofs Maximian aus dem 6. Jahrhundert. Neben der Franziskanerkirche befindet sich ein Tempelchen, in dem Dantes Alighieri seine letzte Ruhestätte fand. Baugestalt und Ausstattung der byzantinischen Basilika Sant’ Apollinare in Classe lassen diese grösste Kirche Ravennas als wahrhaftes Abbild des himmlischen Jerusalem erscheinen. Am Lido di Ravenna können wir am späteren Nachmittag ein wenig Meeresluft schnuppern.

6. Tag (Fr): Comacchio und Abtei Pomposa

Inmitten der Lagunenlandschaft des Adriabogens liegt, durchzogen von zahlreichen Kanälen, das Städtchen Comacchio. Malerische Treppenbrücken und pastellfarbene Häuser prägen das Bild dieser kleinen Schwester Venedigs. Überraschend ist der Anblick des mächtigen Campanile der Benediktinerabtei von Pomposa. Die vorromanische Klosterkirche steht in der Tradition der Kirchen Ravennas. Sie beeindruckt durch die mit bunten Majoliken geschmückte Vorhalle, den mit Marmorintarsien kunstvoll ausgelegten Fussboden und die mit mittelalterlichen Fresken versehenen Wände des Mittelschiffs. Rückfahrt nach Ravenna durch die stimmungsvolle Landschaft des Po-Deltas.

7. Tag (Sa): Monza und Rückreise

Auf der Rückreise von Ravenna in die Schweiz Mittagshalt in Monza. Die Stadt nahm neben Pavia und Mailand eine zentrale Stellung für die langobardischen Herrscher Italiens ein. Im Dom befindet sich ein umfangreicher Freskenzyklus, der das Leben der Königin Theodelinde erzählt. Die von dieser Königin gestiftete "Eiserne Krone", Symbol der Herrschaft über Italien, wird neben anderen kostbaren Kunstwerken im Domschatz aufbewahrt. Ankunft in Luzern und Zürich am späten Nachmittag.