Dauer

6 Reisetage

Reiseleitung

Cristina Gregorin, Uwe Zenner
Cristina Gregorin
Uwe Zenner

Seit 1895 ist die Lagunenstadt Austragungsort der mittlerweile ältesten Ausstellung für zeitgenössischer Kunst. Aber von Alter keine Spur! Schon immer war die Biennale ein Diskussionsforum aktueller Themen. Unter dem Titel "Fremde überall" greifen zahlreiche Beiträge in diesem Jahr die Diskurse Kolonialgeschichte, Identität und Herkunft und damit zentrale Aspekte unseres Seins auf: Wer sind wir? Woher kommen wir? Wohin gehören wir?

Leistungen

  • Bahnreise von Zürich 1. Klasse nach Venedig und zurück
  • 5 Übernachtungen mit Frühstück in gehobener Hotelklasse
  • 5 Abendessen
  • Vaporetto-Ticket für den gesamten Aufenthalt
  • Eintritte und Führungen lt. Programm
  • Reiseliteratur
  • Mindestteilnehmerzahl: 12 / maximal 20

Preis pro Person im Doppelzimmer:
CHF 2360
Preis pro Person im Einzelzimmer:
CHF 2840

Reiserücktritts-Versicherung
(fakultativ): ab CHF 64

Welche Kontraste! Hier das klassische Venedig mit seinen prächtigen Palästen und goldglänzenden Mosaiken, dort die Biennale mit zeitgenössischer Kunst, oft rätselhaft, bunt, jung und herausfordernd. Beiden Seiten der Lagunenstadt wollen wir uns widmen. Die 60. Biennale d'Arte mit dem Titel - Stranieri Ovunque - Fremde überall - wird von dem brasilianischen Ausstellungsmacher Adriano Pedrosa kuratiert. Werke von 332 Künstlerinnen und Kollek­tiven werden in zwei grossen Sek­tionen der Zentral­ausstellung präsen­tiert: Einem Nucleo Storico, der Arbeiten aus dem Globalen Süden des 20. Jahr­hunderts bündelt, und einem Nucleo Contempo­raneo. Die Wahl-Venezianerin, Buchautorin und Kunstexpertin Cristina Gregorin führt uns an zwei Tagen durch die Highlights der Biennale in den Pavillons der Giardini und im Arsenal. Die Tür in das goldene Zeitalter der Serenissima wird für uns Uwe Zenner öffnen. In den Palästen, Scuole und Kirchen der Stadt folgen wir den Spuren der grossen venezianischen Maler Tintoretto, Veronese und Tizian. Im Palazzo Grimani erwartet uns darüber hinaus ein neues Highlight der Lagunenstadt. Mit der nach historischem Vorbild rekonstruierten Tribuna ist eines der schönsten Antikenmuseen der Renaissance wieder auferstanden.  

 

1. Tag (So): Anreise nach Venedig

Bahnreise von Zürich nach Venedig. Bei einem ersten kleinen Spaziergang zum Markusplatz tauchen wir ein in die unvergleichliche Atmosphäre der Lagunenstadt. 5 Übernachtungen im Hotel L'Orologio Venezia unweit des Rialto, gegenüber dem Ca' d'Oro gelegen. 5 gemeinsame Abendessen.

2. Tag (Mo): Venedig – Stadt der Maler

Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der venezianischen Malerei. Bei einem Besuch in der Galeria dell’Accademia verschaffen wir uns einen Überblick über Venedigs Malereigeschichte. Wie entwickelte sich das typische colorito alla veneziana und was hat es mit der berühmten Sfumato-Technik auf sich? Diesen Fragen gehen wir mit Uwe Zenner in diesem Tempel der venezianischen Malereischule nach. Santa Maria Gloriosa dei Frari gilt wegen der monumentalen Künstler- und Dogen-Gräber als das Pantheon Venedigs. Zu den Schätzen der Kirche gehören zwei bedeutende Gemälde von der Hand Tizians und ein herrliches Altarbild von Giovanni Bellini. Dem impulsiven Genie Tintorettos kommen wir in der Scuola Grande di San Rocco am nächsten. In den prachtvollen Sälen der Bruderschaft schuf der Maler einen aus über 60 Gemälden bestehenden Bilderzyklus. Den späten Nachmittag können Sie für eigene Unternehmungen nutzen - mit dem Vaporetto-Ticket sind Sie flexibel und können auch einfach eine Fahrt auf dem Canal Grande geniessen.

3. Tag (Di): Biennale I – Im Arsenal

Früher wurden hier Kriegs- und Handelsschiffe Venedigs, der Grossmacht zur See, gebaut; heute ist das Arsenal einer der Hauptorte der Biennale. In den sonst unzugänglichen Hallen werden insbesondere grossformatige Werke und Installationen präsentiert. Kenner der Biennale wissen: In jedem Jahrgang steht Herausragendes neben Trivialem. Cristina Gregorin wird Ihnen eine Auswahl aus der riesigen Zahl an Exponaten vorstellen und einen roten Faden an die Hand geben, mit dessen Hilfe Sie am Nachmittag auf eigene Faust durch die labyrinthische Anlage der ehemaligen Werft streifen können. Wer das Zusammenspiel von historischer Architektur und Moderne liebt, dem seien auch die Dogana bei der Salute-Kirche und der Palazzo Grassi empfohlen, beides Museen des Industriellen François Pinault. Sie sind prominente Schauplätze der vielen "eventi collaterali", der privaten Ausstellungen abseits des offiziellen Biennale-Programms.

4. Tag (Mi): Biennale II – In den Giardini

Mit dem Vaporetto gelangen wir von der Piazza San Marco zu den Giardini, dem einzigen grossen Park im Häusermeer der Stadt. Die in der Anlage stehenden 28 Länderpavillons sind der Hauptschauplatz der Biennale. Schon allein die individuelle Architektur der Pavillons verdient unsere Aufmerksamkeit – ob klassizistisch oder folkloristisch, jedes Land will sich hier von seiner besten Seite zeigen. Wir erkunden am Vormittag ausgewählte Beiträge der verschiedenen Länder. Rund 90 nationale Beiträge sind es in diesem Jahr. Das erste Mal dabei sind Benin, Äthio­pien, Tansania und Ost­timor. Der Schweizer Pavillon wird von Guerreiro do Divino Amor gestaltet. Seine Installation Super Superior Civilizations will sich „kritisch mit der Bild­sprache nationaler politischer Mythen, deren Aufladung, Hierarchi­sierung und Nutzung“ auseinander­setzen. Der Nachmittag ist frei für eigene Unternehmungen. Sie können noch weitere Pavillons in den Giardini erkunden oder einige der über die ganze Stadt verstreuten Beiträge, insbesondere die der kleineren Länder, aufsuchen.

5. Tag (Do): Marmor und Seide – die Palazzi Grimani und Mocenigo

Heute statten wir zunächst dem Palazzo Grimani einen Besuch ab. In die Prunkräume des Palastes kehrte im Jahr 2019 die Antikensammlung Giovanni Grimanis zurück. Die nach historischem Vorbild rekonstruierte Präsentation ist von atemberaubender Schönheit. Als "evento collaterale" haben die KünsterinnenKarine N'guyen Van Tham und Parul Thacker Installationen mit Bezug zu Venedigs Geschichte geschaffen. Vorbei an der Kirche San Zaccaria, wo wir eines der schönsten Altarbilder Bellinis bewundern, erreichen wir die Scuola degli Schiavoni, die einen berühmten Gemäldezyklus von Vittore Carpaccio birgt. Erzählt wird die Legende des heiligen Georg. Die dominierenden Rot- und Weisstöne dieses Malers inspirierten später den Gastronomen Cipriani zur Erfindung der gleichnamigen Vorspeise. Was wäre die Lagunenstadt ohne die Pracht ihrer kostbaren Stoffe? Im Palazzo Mocenigo sind nicht nur Originalräume der Casanova-Zeit zu erleben, sondern auch die Seiden und Goldbrokate Venedigs sowie hier produzierte Luxusartikel zu bestaunen.

6. Tag (Fr): Abschied von der Serenissima

Geniessen Sie die letzten Stunden in Venedig - vielleicht unternehmen Sie einen Spaziergang über den Markusplatz und geniessen einen Cappuccino im Café Florian? Mittags Rückreise mit der Bahn in die Schweiz, Ankunft am frühen Abend.